Von wegen verschlafen. In Marienfelde, dem bevölkerungsschwächsten Stadtteils Tempelhofs, wird Spitzenforschung betrieben, damit Salmonellen & Co. keine Chance haben.
Mal sieht man Schafe, mal Rinder, manchmal steigt sogar Rauch auf – und all das im Dienste der Sicherheit.
Links und rechts des Nahmitzer Damms, kurz vor der Marienfelder Allee, erstrecken sich zahlreiche Tierhaltungsanlagen und Labors des Bundesinstituts für Risikobewertung, kurz BfR.
Mit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber im dem Randbezirk.
Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt werden in der wissenschaftlichen Einrichtung die Folgen falscher Tierhaltung und Lebensmittelverarbeitung erforscht. Gesundheitsschädigende Mikroorganismen wie Salmonellen und Listerien können an vielen Stellen der Lebensmittelkette auftreten und uns krank machen.
Damit das nicht passiert, erforscht das BfR mögliche Risiken und gibt Verhaltensempfehlungen: Welches Schneidebrett sollte man verwenden? Wie wird Gefriergut schonend aufgetaut? Ist der Verzehr von Rindfleisch unbedenklich?
Artgerechte Tierhaltung und Fütterung spielen für die Gesundheit von Tier und Mensch ebenfalls eine wichtige Rolle.
Darum hält das Institut Rinder, Schafe, Ziegen und Geflügel.
Darunter sind auch vom Aussterben bedrohte Rassen wie das Pommersche Landschaf und Hühner der Rasse Deutscher Sperber. Manchmal kann man die Tiere auf den Freiflächen von der Straße aus beobachten.
In der Aquakultur werden unterschiedliche Fische und Muscheln gezüchtet. So können bakterielle Übertragungswege vom Stall oder Aquarium bis zur Küche nachverfolgt werden.
Die Idee, das Institut in Marienfelde anzusiedeln, gab es schon vor der Wende. Bereits in den 70er-Jahren hatte das Bundesgesundheitsamt das ehemalige Stadtgut in Alt-Marienfelde für den symbolischen Preis von einer D-Mark von der Stadt Berlin gekauft.
Nach mehr als zehn Jahren Bauzeit wurde der Neubau 1992 bezogen.
Die Altbauten in Alt-Marienfelde wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz saniert und erstrahlen nun in leuchtendem Weiß.
In dem ehemaligen Rittergut am Eingang zum Gutspark befindet sich heute der Sitz des Präsidenten des BfR, Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel.
Bundesamts für Risikobewertung
Veranstaltungen
7. und 8. September: Aktionstage am Alexanderplatz: Vergiftungen bei Kindern, Nahrungsergänzungsmittel, Tätowiermittel
22. September Weltkindertag am Potsdamer Platz: Vergiftungen bei Kindern