Im Februar 2013 hat Kathrin Lompscher von der Partei Die Linken im Abgeordnetenhaus eine kleine Anfrage zum Planungs- und Entwicklungsstand Tempelhof gestellt. Die Abgeordnete wollte u.a. wissen, welche Gutachten im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben wurden, welche in diesem Jahr in Auftrag gegeben werden und vor allem, wie teuer das alles ist. Die Antwort von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher kam Ende Mai.
Im Detail ging es um Gutachten, Untersuchungen und Konzeptionen, die die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die Grün Berlin GmbH und die Tempelhof Projekt GmbH in Auftrag gegeben haben.
Seit Anfang 2012 wurden für die Entwicklung des Geländes (Tempelhofes Feld) drei Untersuchungen und Konzeptionen in Auftrag gegeben: zum Thema Städtebau, Freiraum und integrierte Entwicklung; zur Grundlagenermittlung (Lärm, Klima, Parkbesucher, Altlasten, Wasser, Nichtbebauung etc.) und Machbarkeitsstudien (Infrastruktur, Wasser, Energie, Instandhaltung, Geschichte, Gastronomie, Bürgerbeteiligung u.a.). Gesamtkosten: 1.090.000 Euro.
Für das Jahr 2013 werden weitere 1.065.000 Euro verplant, z.B. um die Grundlagenermittlungen fortzusetzen (Lärm, Luft, Klima, Altlasten, Grundwasser) sowie für weitere Untersuchungen, Machbarkeitsstudien und Konzepte (Verkehr, Pionier- und Zwischennutzung, Tourismus, Infrastruktur etc.)
Auch für die Entwicklung des Flughafengebäudes wurden Gutachten in Auftrag gegeben. Um herauszufinden, wie es um die „Ertüchtigung und Verbesserung der Nutzbarkeit des Gebäudes“ bestellt ist, werden 321.000 Euro angesetzt.
Für die Wettbewerbskosten zur „Standorteinbindung der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) wurden 96.000 Euro plus 18.000 Euro Modellkosten ausgegeben. Um allgemeine Planungsgrundlagen zu erarbeiten, wurden 250.000 Euro vergeben, für dieses Jahr fallen weitere 25.000 Euro an.
Eine halbe Million für eine Idee – oder auch mehr
Und dann gibt es noch den Ideenwettbewerb für die ZLB. Dafür hat die Senatsverwaltung Stadtentwicklung und Umwelt mehr als eine halbe Million Euro veranschlagt (560.000 Euro). Aber: „Der genaue Kostenrahmen lässt sich derzeit nicht abschätzen.“ Und um die Idee dann umzusetzen, dafür kalkuliert der Senat weitere 850.000 Euro.
Macht alles zusammen: 4.275.000 Euro. Nicht schlecht für eine Stadt, die schon 63 Milliarden Euro Schulden hat und jetzt auch noch eine knapp eine Milliarde Euro zurückzahlen muss, weil sie lt. Volkszählung 2011 weniger Einwohner/innen hat als vermutet.